Wer hat schuld an der Leiharbeit? 

Das Elend der Leiharbeit dem DGB in die Schuhe zu schieben, ist vollkommen falsch, denn die Leiharbeit kommt durch die Politik, Arbeitgeber und Betriebsräte in die Betriebe. 
Die Betriebsräte vertreten zuvörderst die Interessen der Stammbelegschaften, denen es recht ist, wenn bei entsprechender Auftragslage geheuert wird, was leichter zu feuern ist. 
Der DGB ist da weitgehend machtlos, denn er kann sich nicht leisten, sich mit den Betriebsräten bzw. Stammbelegschaften bzw. der gewerkschaftlichen Basis anlegen.

Die Leiharbeit müsste gar nicht schlecht sein, wenn gesetzliche Vorgabe wäre, sie deutlich höher zu tarifieren als die Stammbelegschaft. 

Oft sind die Lösungen so einfach, dass niemand drauf kommt:-), aber in diesem Fall genügt schon zum Scheitern, dass sich die Leiharbeiter so viel schlechter organisieren lassen und sie auch in beiden roten Parteien keine wirklichen Interessenvertreter haben, denn Interessenvertretung setzt Interesse an der Problematik voraus, , denn das könnte ja kollidieren mit den Interessen von Stammbelegschaften.

Markus S. Rabanus 20150525

 

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