Reue

Reue setzt die Einsicht in das Unrecht der Tat voraus.

Reue bedeutet über dieses Schuldbewusstsein hinaus die Traurigkeit,
Unrecht begangen zu haben.

Reue sucht nach Möglichkeiten zur Wiedergutmachung >> Buße

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Martin Luther meint in seiner 40. von 95 Thesen

"40. Aufrichtige Reue begehrt und liebt die Strafe. ..."

Sven: Möglicherweise ist das so, aber es könnte auch ein anerzogenes Merkmal der Reue sein.  
Eine solche Reue bewegt sich in einer Logik, wonach zugemutetes Leid durch erfahrenes Leid Ausgleich finden könne. Vergleichbar der Rache-Logik, wonach sich Gerechtigkeit für erlittenes Unrecht durch zufügendes Unrecht herstelle. 

Aber Martin Luther belässt es auch nicht bei der Reue-Betrachtung, sondern leitet aus ihr einen aktiven Buße-Begriff ab:

"40. Aufrichtige Reue begehrt und liebt die Strafe. Die Fülle der Ablässe aber macht gleichgültig und lehrt sie hassen, wenigstens legt sie das nahe.  41. ...  42.  ...

43. Man soll den Christen lehren: Dem Armen zu geben oder dem Bedürftigen zu leihen ist besser, als Ablaß zu kaufen.

44. Denn durch ein Werk der Liebe wächst die Liebe und wird der Mensch besser, aber durch Ablaß wird er nicht besser, sondern nur teilweise von der Strafe befreit."

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