Religionen und Weltfrieden? 
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In Anbetracht von Milliarden Religiösen und religiös verbrämter Konflikte/Kriege/Bürgerkriege ist es eine wichtige Frage, ob Religionen einen Beitrag zum Weltfrieden leisten "können".

Ich würde sie pragmatisch einfach mal mit "Könnten & Müssen" beantworten, es sei denn, dass sie allzu leichtgläubig alle Hoffnungen auf ein genüsslicheres Leben nach dem Tod setzen. 
Jedenfalls dürfte es vielen Christen peinlich sein, dass der erste Atomwaffentest (16.Juli 1945) unter dem Label "Trinity" stattfand. Und vielen Muslimen missfällt zurecht, dass alles in Deckung springt, wenn jemand unverhofft "Allah ist größer!" brüllt. 

Prinzipiell muss allen daran gelegen sein, dass die Religionen einen Beitrag zum Frieden/Weltfrieden leisten, wie es auch von allen Nationen verlangt werden muss. 

Immerhin gibt es viele Bemühte und Erfolgreiche, denn nicht aller Frieden, so unvollkommen er ist, beruht auf kosmopolitischen Einsichten, zumal sie erst weltorganisiert umgesetzt sein müssten. 
So kann sich auch kein aufgeklärtester Teil der Menschheit leisten, auf Friedensbeiträge von irgendwem zu verzichten, denn die Gefahr, dass uns die Welt um die Ohren fliegt, ist allemal groß genug, dass wir auch in den kleineren Friedensfragen niemanden verprellen dürfen.

Das Verprellen geschieht zu oft unnötig, denn das friedliche Selbstverständnis vieler Religiöser ist ein gemeinsamer Nenner. Und darauf basiert etwas mehr diskutiert oder bloß konkreter nachgefragt, wäre m.E. viel öfter kosmopolitischer Konsens, dass der militärische Frieden weder mit netten Sprüchen noch mit Wettrüsten (""Si vis pacem para bellum") zu sichern ist, sondern einzig dadurch, dass ein Gewaltmonopol für die Zivilisierung von Streitigkeiten und Bestrafung von Rechtsverstößen sorgt, so dass sich auf dem Wege der militärischen Selbstjustiz weniger und nichts mehr gewinnen lässt. 

Häufig kann ich recht gut mit Religiösen, wenn es sie nicht zu sehr schockiert, dass sich mir Religiöses eher als Bremse ethischen Fortschritts erweist, weil zu sehr archaischen Traditionen verhaftet.

Aber Positives muss anerkannt sein: 
Im Jahr 2003 schien mir Papst Wojtyła zu würdigen, weil er sich so vehement gegen den Irakkrieg des George W. Bush engagierte, wenngleich erfolglos, aber für viele Christen aufrüttelnd. 
Im Jahr 2004 schien mir der irakische Großayatollah Ali el Sistani zu würdigen, weil er mittels Friedensmarsch einen Krieg um die Pilgerstadt Nadschaf abzuwenden verstand, wenngleich es für die Befriedung des Iraks nicht reichte. 

Markus S. Rabanus 20170307  im Weltbürgerforum

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