NS-Verbrechen

Die Geschichte des Nationalsozialismus ist eine Geschichte des Staat gewordenen Verbrechens. 

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Dialog-Lexikon

www.inidia.de/ns-verbrechen.htm

Von "NS-Verbrechen" zu sprechen ist für die Menschen, die sich mit diesem Unrechtsstaat nicht zu arrangieren vermochten oder gar nicht durften, eine jener Zumutungen, die andere Leute gar nicht erst bemerken, denn der NS beging nicht nur Verbrechen, sondern war Verbrechen..
 
Wir können die Infos aus dieser Zeit nicht nachholen, die von vielen nur deshalb fehlt, weil auch unsere Generation versagte und die Eltern nicht genügend fragte: "Wen habt Ihr gewählt? Wen habt Ihr verraten? Wen habt Ihr gequält? Warum habt Ihr geschwiegen? Und gefeiert, als wenn sonst nichts war?" 

Viele fragten die eigenen Eltern aus Rücksicht nicht, denn ob die Eltern Opfer oder Täter waren oder zur schweigenden Mehrheit zählten, war das, was war, des Erzählens nicht schön, sondern erinnernd an Leid oder Versagen.

Auch die sogenannten "68er" versagten darin, denn die eigenen Eltern mit Fragen zu quälen ist eben schlimmer als die Eltern pauschal zu bemitleiden oder kollektiv zu verdammen. 

Auch in solcher Kollektivierung lag einmal mehr die Flucht vor Problemen und Wahrheiten. 

Aber natürlich im wahrsten Sinne des Wortes: Der Mensch soll flüchten dürfen, wenn er sich was nicht traut. Damit ist mir sehr ernst.  Doch man soll sich dann nichts vormachen, denn Mut wäre besser gewesen.

Was also bleibt uns zu tun?:  Etwas mehr Sensibilität gegenüber den Menschen und nachgewiesen auch im Umgang mit Begriffen - da können wir uns bemühen. 

Es geht nicht darum, so einen Begriff wie "NS-Verbrechen" als "unkorrekt" hinzustellen, aber ein "weißer Schimmel" ist solch Begriff allerdings, denn zu vielen Menschen zeigte der Nationalsozialismus sein wahres verbrecherisches Gesicht. 

Deshalb: "Nationalsozialismus = Verbrechen"

Und man sollte darauf achten, dass wenn man von "NS-Verbrechen" spricht, nicht der Eindruck entsteht, als gäbe es da irgendeinen "NS ohne Verbrechen".

"Aber es war doch nicht alles schlecht"

So hören wir es oft. - Denn die Sonne schien auch zwischen 33 und 45. Leute machten Urlaub, gingen ins Kino, tanzten. Und die Hochzeitsfotos zeigen glückliche Gesichter.  "Es war nicht alles schlecht." -  Das Leben ging weiter. Aber nicht für alle. - Und es war schon nicht so, wie es alte Wochenschauen trotz heute kritischer Kommentare noch immer Glauben machen, weil einfach die Propaganda so "kühn" und "gewaltig" war, dass sie noch immer "wirkt", wenn man zu denen gehört, die sich von Massenaufmärschen beeindrucken lassen, egal wofür sie marschieren, wenn es nur geordnet erscheint. 

Und sich durch solche Bilder "überwältigen", durch diese vielen vermeintlich kollektiven Miteinandersprüche, führt in den Irrtum, denn wenn da von "Volksgemeinschaft" die Rede war, dann war sie schon längst von den Rednern verraten.
 
Nach dem Frühling kam der Sommer, der Herbst und der Winter. Es war vieles wie immer. Und doch anders, ganz anders für alle, die Rücksicht nahmen. Für die war der Krieg schon früher als dieser dann für alle begann. 

Sven 20050623

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