Kriegsgefangenschaft   Thema ERGÄNZEN

Die Kriegsgefangenenzahlen im  Zweiten Weltkrieg  waren gewaltig und ebenso unvorstellbar groß das millionenfach tödliche Leid in den Lagern vor allem der Deutschen, Sowjets und Japaner.

Es begann mit 400.000 polnischen Soldaten im Jahr 1939, denen das NS-Regime den Status als Kriegsgefangene aberkannte, da der polnische Staat vernichtet war, um sie entgegen Kriegsgefangenenrecht in Zwangsarbeit zu versklaven.

Von 5,7 Mio. sowjetischen Kriegsgefangenen kamen in den Lagern des NS-Regimes 3,3 Mio. Menschen um.

Nach Angaben des Deutschen Historischen Museums kamen in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern etwa 1,7 Mio. Wehrmachtssoldaten um (Quelle), was bei einer Gesamtgefangenenzahl von 3,3 Mio. die ebenfalls grauenhaften Bedingungen schon in blassen Zahlen andeutet.

Trotz der enormen Opferzahlen ist der Sowjetunion nicht die Perversion deutscher  Kriegsgefangenenbehandlung vorwerfbar, denn ihr blieb als angegriffener Staat keine Alternative als die  Wehrmachtssoldaten in Lager zu sperren, obwohl ihr schon für die eigenen Soldaten die erforderlichen Mittel zur Verpflegung fehlten, was wiederum Folge der NS-Aggression war und Hitlers Politik der "Verbrannten Erde", in dem die Wehrmacht große Teile der Sowjetunion verheerte.  

Das Schicksal unterliegender Wehrmachtssoldaten war Hitler & Co. so gleichgültig wie die Zerstörungen deutscher Städte durch alliierte Bomber. Allein in der Pflicht und Verantwortung des NS-Regimes stand es, diesen Krieg zu beenden, den es angefangen hatte und verlieren würde.

Das Dilemma der Wehrmachtssoldaten an der Ostfront war also:  Würden sie in weiteren Stalingrads verheizt oder in eine sowjetische Gefangenschaft geraten, aus der es kaum Hoffnung auf Rückkehr gab.

Vergleichsweise "glücklich" konnten sich diejenigen deutschen Soldaten schätzen, die an den anderen Fronten in englische oder us-amerikanische Gefangenschaft kamen, vorausgesetzt, dass allerdings, dass sie den Schützengraben und die Ergebung überlebten, denn ihre Hitler-Generäle taten sich so schwer mit Rechtzeitigkeit wie der "Führer" selbst in seinem tiefen "Führerhauptquartier" - und wer "im Feld überrannt" wurde, hatte wenig Chancen, die Hände zu heben. 

Doch auch in westalliierten Lagern waren die Lagerbedingungen nicht Garant für das Überleben. Versorgungsmängel führten auch hier zum Hungertod und nicht selten war der Hass so groß, dass man an gefangenen Wehrmachtssoldaten aus Rache an den "Herrenmenschen" das Leben nahm.

Wie man meinem Text ruhig anmerken darf, bin ich kein Freund dieser "großen Völkerschlachten". 
Ich glaube nicht daran, dass Menschen zu Helden werden können, wenn sie andere überfallen oder sich ihrer Haut erwehren.  Sobald Krieg ist, hat nicht nur das Recht, sondern auch der Held schon zu viel "verloren". 

Und wenn mir das nicht liegt, dann liegt mir auch wenig daran, über Kriegsgefangenschaften zu urteilen. Sondern ich werde immer nur danach fragen, wer den Krieg begann - und dem zähle ich die Opfer.

sven200309  Thema ERGÄNZEN

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