Geschimpfe auf Merkel & Co. wegen der Ostsee-Pipelines halte ich für falsch

Ohne die Pipelines hätte Putin die Ukraine in Frieden gelassen?

Wer's glaubt, wird auch nicht selig,
- zumal die 2. Pipeline gar nicht in Betrieb kam,
- zumal es ohne die Ostsee-Pipelines für Putin noch wichtiger gewesen wäre, die Transitländer im Griff zu haben, um von denen nicht erpressbar zu sein.
- Obendrein bliebe Russland nicht auf dem Erdgas sitzen, sondern würde es vermehrt an China verkaufen & Peking bezahlt dann weit weniger, wenn die EU als Moskaus Gas-Kunde ausscheidet.

Der Gashandel mit Moskau war kein friedenspolitischer Fehler, zumal auch uns vorteilhaft,
ABER er sorgte ganz erheblich dafür, dass die #Energiewende vertrödelt wurde.

Ich befürworte ein Embargo gegen Russland, denn allemal besser Wirtschaftskrieg als Militärkrieg,
aber
1. nicht als Wunschlösung, denn wir würden Russland an Peking verkaufen und
2. nicht als Sprung aus dem Flugzeug ohne Fallschirm.

Darum müssten allmählich drastische Energiespar-Entscheidungen kommen, um die Lücke kleiner zu machen,
z.B. 20 bis 30 % Erdgas-Einsparung durch proKopf-Deckelung des privaten Verbrauchs,
z.B. 20 bis 30 % Erdgas-Einsparung in den Verwaltungsbereichen von Staat und Wirtschaft,
z.B. Tempolimit & drastische Verbilligung der öffentlichen Verkehrsmittel, nicht nur des Nahverkehrs.

Was an Lücke bleibt, wird teuer - und teurer als es von Energieeinsparung in Friedenszeiten zu erhoffen wäre.

All die diskutierten, beschlossenen Entlastungen bringen KEINE Energieeinsparung - und sind sozial nicht gezielt genug für die Bedürftigen.

Und noch etwas - GANZ WICHTIG

>> Es geht nicht allein darum, für oder gegen solches Embargo zu sein, sondern es kann uns auch von Putin beschert werden - und zwar WAHRSCHEINLICHER, je weniger wir uns mit Energiesparbeschlüssen vorbereiten.

Markus S. Rabanus    20220404   https://www.facebook.com/markusrabanus/posts/5317044031660407 

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