Feindesliebe

Argumente für eine Kultur des Friedens

Ist die Feindesliebe ein Widerspruch?
Nein, die Feindschaft ist der Widerspruch - und die Feindesliebe ist Beginn seines Endes. Feindesliebe ist das Streben, die Feindschaft durch Liebe zu überwinden.

Ist nicht der Begriff Feindesliebe übertrieben?
Manche fürchten die Liebe als sei sie wie Pest. Aber wie ernst wäre jemandem gegen die Feindschaft, wenn er nicht zur Übertreibung zumindest bereit wäre, um die Feindschaft zu besiegen? Wenn weniger genügt, mag weniger reichen. Die Feindesliebe ist Bemühen und Empfehlung, denn erzwingen will sie nichts, und informiert, dass es geht und zweckmäßig ist, was so viele nicht glauben.

Mag sein, dass man Feinde hat, mag sein, dass man gehasst wird und hasst.
Aber man kann Feindschaft und Hass überwinden,
man kann die Feinde tatsächlich lieben.

Die Liebe kann wie der Hass "einseitig" sein, also in Vorleistung gehen.
So kann man mitunter zur Freundschaft finden.
Man kann. Wenn man will.

ABER: Feindesliebe darf nicht aufdringlich sein.

Ist die Feindesliebe ein "christliches Gebot"?
Die Feindesliebe ist "auch ein christliches Gebot", aber es darf nicht verkannt bleiben, dass die Feindesliebe auch in anderen Religionen und humanistischen Weltanschauungen als Wert gilt, als universeller Wert, auf den sich niemand Exklusivität einbilden sollte, denn das beschämt andere.
Die Friedensliebe und die Nächstenliebe gehören in allen tiefen Gedanken zur Moral.
>> Nächsten- und Feindesliebe im Judentum

Die Feindesliebe ist die größte Herausforderung. Schlimm nur, dass sie so selten gelebt und so viel verspottet wurde, am schlimmsten durch den Krieg. Die christlichen Kirchen wären gut beraten, wenn sie die Feindesliebe nicht so sehr als Sensation verkauften, denn sie lebt sich viel leichter, als viele es meinen.

Wie lässt sich die Feindesliebe üben?
Zunächst mal überhaupt den Menschen im Feinde sehen, nicht den Menschen auf den Feind reduzieren.
Das Positive auf die Gemeinsamkeit hin erforschen, als gemeinsame Anstrengung vorschlagen und fördern.
>> Friedensmaxime
Oder man fängt es kleiner an - durch Üben der >> Nächstenliebe.

markus rabanus 200405 /200607 gehacktesFoum Ethik-Forum