EuroIslam

+++ "Euro-Islam" ???
Ich kann mich nicht entsinnen, dass jemals irgendjemand auf die Idee gekommen wäre, ein "Euro-Christentum" zu fordern, obgleich das sicherlich Sinn gemacht hätte, um bspw. die Bundeswehr-Pfarrer "christlich" rechtfertigen zu können, die ihren Schafen eben doch etwas anders predigen als vom konstantinisch definierten Religionsstifter Jesus gelehrt: "Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen." oder "Du sollst die Taliban lieben!" 
Wenn die Nachrichten nicht lügen, dann zelebriert sich das abendländische Christentum stattdessen mit den weltgrößten Wehretats und traditionell auch immer wieder mit Kriegen - in so einer Art Dualität von Bergpredigt und Armageddon - Politologen und Transatlantiker sprechen von "Doppelstrategie". 
Doch spätestens mit Einführung des EURO würde "Euro-Christentum" vielleicht zu börsennotiert klingen. Drum sollten wir auch den Muslimen ersparen, dass sie sich einen "Euro-Islam" kreieren. 

Woher der Begriff? Vom Politikwissenschaftler Bassam Tibi geprägt, einen säkularisierten Islam fordernd. 
Eigentlich entspricht das auch meinen Wünschen, aber dürfte genau wegen solchen Begriffs die Religiösen und Zwecke verfehlen, nach Abirrung aussehen - und das ist es auch, denn es geht bei der Forderung nach Säkularisierung stets ums Ganze, um den ganzen Islam, wie auch ums ganze Christentum, denn ohne Säkularisierung keine Religionsfreiheit, sondern erzwungene Religionsheuchelei und schlechteres Menschenrecht. 

Unterschieden werden muss zwischen universeller Forderung einerseits und regionaler Durchsetzung andererseits, denn die Vernunft kann nun mal nur obsiegen, wenn sie vernünftig obsiegt, also demokratisch, diplomatisch und lange noch nicht per Völkerrecht, denn dazu sind sich die Völker längst nicht einig genug, zumal sich die Religionsfreiheit ohnehin nicht mit Bomben abwerfen lässt, wenn die es da unten womöglich nicht wollen.

Vielleicht ließ sich Bassam Tibi durch Theoriekonstrukte wie "Euro-Sozialismus" prägen. Es wäre seine wie meine Generation, aber auch unsere Irrtümer, weil der gesamte Sozialismus gehörte in den Diskurs, denn wir kannten seine Schwächen ja immer und redeten sie uns nur klein. , sonst hätten die Genossenschaften allem nur eben besser ohne Atomwaffen und Brüskierung, sondern im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für eine friedliche Koexistenz, auch wenn sich die weiteren Interessen und Überzeugungen unterscheiden.

Was muss mein muslimischer Bruder tun? Ich meine damit die Brüderlichkeit im besseren Sinne der Französischen Revolution. Z.B. Pierre Vogel, der mit nur einem Moschee-Besuch vom Boxsport zum Islam konvertierte. 


Ein guter Artikel von A bis Z. - Trotzdem möchte ich anders auf das Thema eingehen, denn ich halte die Frage des ZDF für irrwegig, was Kreuzberger Muslime davon halten, "dass im Islam Männer mehr Wert seien", zumal solch Großvorwurf dann keine Islam-Eigenart betreffen kann, denn auch das Juden- und Christenum sind im patriarchalem Zeitgeist entstanden und konservieren davon, was Konservative zu konservieren schaffen. 

Aber der Anlass für die Aufregung war ja jetzt viel konkreter, dass ein ägyptischer Gast-Iman predigte, die muslimische Ehefrau habe ihrem muslimischen Ehemann sexuell stets verfügbar zu sein. - Das sei "der Islam", mag der Gast-Iman glauben, aber das ZDF offenbar ebenfalls. Und das ist schach, denn das ZDF sollte sich erinnern, dass die christlichen Kirchen und christlichen Parteien Deutschlands bis 1997 (!) mit ihrem Christentum für vereinbar hielten, dass es keine Vergewaltigung in der Ehe gebe, also genau das vertraten, was nun diesem Ägypter als "Hasspredigt" aufs Butterbrot geschmiert wird. 

War es damals "das Christentum", dem die Frau in den Schlafzimmern "weniger Wert war"? 
Oder war es das Christentum von Leuten, die denkfaul oder Fans des Patriarchats waren? 
Letztere Doppelantwort ist richtig, denn es gab gegen solch Konservative immer auch Christen, die sich für die Frauengleichberechtigung einsetzten und es auch theologisch zu begründen verstanden. Desgleichen tun Muslime heute im Islam. 

Der heutige CDU-CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder war dem ZDF sicherlich kein "Hassprediger", als er 1997 zu den Gegenstimmen zählte. Er ist halt nur nicht die Avantgarde in Sachen Frauenrechte oder jetzt grad mal wieder in Sachen Muslimrechte, sondern Sprachrohr des dumpferen Geistes einer gesellschaftlichen Mehrheit, denn Mehrheit ist Mehrheit und weniger auf Intellekt angewiesen, um aus ihren Interessen Gesetz oder Selbstvergewisserung zu machen.

Fragt mich zwar keena, aber darauf nahm ich nur selten Rücksicht. , warum ich als bekennender Naturalist/Atheist mich überhaupt für die Modernisierung religiöser Auffassungen echauffiere, aber echofiere, wenn es um ("Der Islam" ist frauenfeindlich, das Juden- und Christentum ebenfalls,  

steht nun mal weniger unter dem  . 
Ich bin solchen Leuten böse, wenn sie sich der sachlichen Debatte entziehen, aber zum Zorn reicht es nicht und sie bringt es auch nicht, weil Vernunft eben auch vernünftiger auftreten muss. 

All unsere heutigen Weltreligionen sind im patriarchalem Zeitgeist entstanden und verfasst. 

Ich halte solche Frage für falsch, denn der ägyptische Gast-Iman mag eine gewichtige Person in Ägypten sein (tatsächlich?), aber in den Schlafzimmern der meisten meiner muslimischen Bekannten hat er rein gar nichts zu melden, sondern ist einschließlich seiner Islam-Interpretation ein Gast Berlins und wird auch als solcher wieder gehen oder hätte zu lernen, dass hier viele Muslime anders ticken. 
Wenn das ZDF aus der Ansicht des Gastes eine Islam-Eigenheit macht, dann wäre er ein Papst, wie ihn nicht einmal die Christenheit trotz des Papstes auch vor Luther noch nie hatte, denn so monolithisch ist keine einzige der heutigen Weltreligionen, auch der Islam bloß Sammelbegriff für verschiedenartigste Muslime.
Wenn sich das ZDF aufgeklärt und seriös für den Islam und die muslimischen Schlafzimmer in Kreuzberg interessiert hätte, dann hätte die Frage zu lauten gehabt: "Leiten Sie aus dem Islam ab, dass sich die Ehefrau ob Kreuzberger Muslime für davon halten, dass ihre Ehefrauen stets zu Willen zu sein hätten

und weil für den Islam nichts anderes gelten kann als für jede andere Religion: So altertümlich oder neuzeittauglich, wie jemand daraus macht. 
Die Frage hätte

>> EuroIslam20150525