Beschneidung       "AUTSCH!!"

Beschneidung meint die chirurgische Einkürzung oder Entfernung der Penis-Vorhaut.

Je nach Kultur wird die Beschneidung in unterschiedlichem Alter vorgenommen und dient in erster Linie als Zeichen der Religionszugehörigkeit. >> Weltreligionen.de

Jüdische Jungs werden am 8. Tag nach der Geburt beschnitten.

Islamische Jungs werden vor Eintritt der Geschlechtsreife beschnitten.

Im Christentum ist die Beschneidung weniger verbreitet, wird jedoch vereinzelt praktiziert.

Beschneidung und Schmerz

Die Beschneidung selbst wird zumeist unter lokaler Betäubung vorgenommen. Lässt die Betäubung nach, so ist sie äußerst schmerzhaft. Ich hatte wochenlang Schmerzen, zumal die Vernarbung oftmals aufreißen kann, was den Abheilungsprozess verzögert. 

Vor allem bei muslimischen Jungs lindert sich der Schmerz durch die "Beschneidungsfeier", das in seiner Größenordnung einer Hochzeitsfeier in nichts nachsteht und in dessen Mittelpunkt der beschnittene Junge wie ein kleiner König gefeiert wird.

Der Schmerz ist nicht das Maß aller Dinge. Eine Mandelentfernung kann schmerzhafter sein und man ist als Junge nicht selten recht stolz darauf, denn im im unausweichlichen Vergleich :-) kommt einem die Idee, "netter auszuschauen".

So bleibt als letzte Frage dazu, ob der Schmerz nicht schon allein deshalb vermieden sein sollte, weil er vermeidbar ist. Aber auch das lässt sich nicht so leicht entscheiden, weil die Beschneidung vom hygienischen Standpunkt Vorteile hat und auch ohne religiöses Bekenntnis Sinn macht. 

Zusammenfassend zweierlei:

1. Es spricht vieles dafür, dass die Beschneidung Entscheidung eines jeden Menschen selbst sein sollte, also etwa die Reife eines 12-Jährigen voraussetzt. 

2. Für hysterischen Umgang mit diesem Thema habe ich aus eigenem Erleben jedoch kein Verständnis, denn das Rechtsgut der elterlichen Erziehung einschließlich der Orientierung auf eigene Sitten und Religion stellt ein so hohes Gut dar, dem der vorrübergehende Wundschmerz des Kindes durchaus als nachgeordnet betrachtet werden kann. 

Die Beschneidung von Jungs ist überhaupt nicht vergleichbar mit der Geschlechtsverstümmelung von Mädchen und die Gesellschaft muss sich ohnehin stets prüfen, wieweit ihre Einmischung in die Familie gehen darf, wenn sich doch letztlich zeigt, dass die Familie noch am ehesten dem Kind geben kann, was es emotional braucht.

Neonazismus und Beschneidung

Neonazis leisteten sich mal den "Spaß", auf eine Webseite meine Beschneidung in einer Fotomontage vor die Klagemauer zu setzen und das Ganze mit menschenverachtenden Sprüchen zu düpieren. 

Verärgern konnte mich das nicht, denn der rechtsextremistische "Lausbubenstreich" zeigte zu deutlich,  wie dumm und zugleich unwissend solche Gameboy-Nazis sind:  sie stellten es dar, als ginge es um Tierquälerei, freuten sich aber, weil sie meinten, dass es einen Juden treffe.

Damals bestand zu solcherlei Mutmaßung keinerlei Anlass, denn geschrieben hatte ich dazu noch nicht.  So war es wieder einmal ihrer Judenphobie geschuldet und ihrem daraus resultierenden Wahn einer "jüdische Weltverschwörung".  

Die Neonazi-Logik war: "Sven macht Antifa, also ist Sven Jude, also ist Sven beschnitten."  

Nun ja, da lagen die Knaben zu Zweidrittel nicht falsch, was in ihren Kreisen schon recht gut, denn Teil  von möglichst vielen Weltverschwörungen bin ich sowieso und www.Worldrevolution.net ist nur die Spitze des Eisbergs. Also schön artig sein zur mir :-) 

Und wenn Neonazis Tierschutz auf den Menschen anwenden wollen, dann befinden sie sich immerhin fast auf dem Weg der Besserung. Zumindest würden sich Hunderassen freuen, wenn sie nicht mehr unnötens Ohren und Schwänze beschnitten bekommen - und stattdessen ihre Herrchen verprügeln, meint meine Frau gewohnt liebevoll. 

Sven  vor 2005

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lexikalisch >> http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumzision

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