Agrarwende?
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Pressemitteilung vom 16. April 2003 / pm 26

Osterhase, Feldhamster, Feldmaus - Agrarwende nützt seltenen Tieren

Künast muss neue Impulse für naturnahe Landwirtschaft geben


Berlin, 16.04.03:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat
Bundesagrarministerin Renate Künast aufgefordert, die Reformen im
Agrarbereich zügig fortzusetzen. Neben den Verbraucherinnen und Verbrauchern
würden davon auch Feldhasen, Feldhamster und Feldmäuse profitieren. Die
Nebenwirkungen der industriellen Landwirtschaft seien ursächlich für das
Aussterben vieler seltener Tierarten. Ausgeräumte Landschaften, die
Verwendung von Agrarchemikalien und der Einsatz landwirtschaftlicher
Großmaschinen bedrohten den Bestand dieser Tiere.

Beispielsweise sei der Bestand des Osterhasen (eigentlich Feldhasen) in den
zurück liegenden Jahrzehnten in Deutschland auf ein Sechstel gesunken.
Darauf würden die Abschusszahlen der
Jäger hinweisen: Wurden 1935 etwa drei Millionen Feldhasen erlegt, waren es
2002 noch rund eine halbe Million. Besonders in den ostdeutschen
Bundesländern wurde die Zahl der Ostereierlieferanten stark dezimiert. Die
maschinengerechte Agrarstruktur der früheren DDR führte dazu, dass der
Bestand an Feldhasen in diesen Regionen heute um rund ein Drittel niedriger
ist als in den Altbundesländern. Sind in Nordrhein-Westfalen noch bis zu 50
Osterhasen pro Quadratkilometer zu finden, sind es beispielsweise in
Mecklenburg-Vorpommern weniger als 10 Exemplare.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Von Agrarministerin Renate Künast
erwarten wir neue Impulse für eine naturnahe Landwirtschaft. Es geht nicht
nur um artgerechte Haltungsbedingungen für Nutztiere, sondern auch um mehr
Lebensraum für gefährdete Wildtierarten. Kleine, mittlere und ökologisch
wirtschaftende Betriebe bieten viele Vorteile für Tier, Mensch und Umwelt.
Denn wo es Kühen, Schweinen und Hühnern gut geht, da fühlen sich auch
Osterhasen, Feldhamster und Feldmäuse wohl und wo die Natur intakt ist, da
können sich auch Urlauber am besten erholen."

Der BUND fordert, Agrarfördermittel nach ökologischen Kriterien zu
verteilen. Landwirte dürften entsprechende Prämien nur bekommen, wenn sie
ihre Tiere artgerecht halten, Lebensmittel von hoher Qualität produzieren
und die Umwelt schonen. Dem Trend zu Großbetrieben könne so entgegen gewirkt
werden.

meine Forderungen an eine Agrarreform

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